• Generation Y
  • Angehender Pilot Dino Jahrgang 1991
  • Ich finde den Beruf des Piloten sehr spannend, das Fliegen an sich, die ganze Kommunikation auf Englisch und die unterschiedlichen Flugzeugtypen, die man fliegen kann. Die Verantwortung zu tragen und sicherlich ist auch das Geld lukrativ.
  • Dezember 2014
  • WAR PILOT SCHON ALS KIND DEIN TRAUMBERUF?
  • Das kam mit der Zeit, das war nicht von Kind an. Es war damals eher der Musicaldarsteller, den ich dann auch gemacht habe. Danach habe ich mich jedoch ziemlich fix umorientiert, damit ich mehr Zeit für mich und mein Leben und auch mit den Personen, mit denen ich damals zu tun hatte, habe.
  • WIE BIST DU AUF DEN BERUF DES PILOTEN AUFMERKSAM GEWORDEN?
  • Es war nicht so, dass ich in ein Flugzeug gestiegen bin und gesagt habe: Den Job möchte ich machen. Ich fliege sehr oft, bin jeden Monat mindestens einmal im Flugzeug unterwegs und bin dies auch immer schon gewesen. Das Fliegen fand ich schon immer sehr toll und ich habe mir dann die Berufe um den Flughafen angeschaut und mich informiert, wie man am besten weiterkommt. Kurz und knapp: Ich möchte gerne Pilot bei Air Berlin werden und arbeite mich jetzt peu à peu zum Ziel.
  • WARUM HAST DU DIE KARRIERE ALS MUSICALDARSTELLER AUFGEGEBEN?
  • Ich mache das weiterhin, nur lasse ich mich nicht mehr für längere Zeiten unter Vertrag nehmen. Generell mache ich mehr als Musical, neben kurzen Stand-ups auf der Bühne, eben auch Hypnose und Zauberei und sowas. Kurze Engagements mache ich auch weiterhin. Es ist einfach nur so, dass man als Darsteller unter Umständen ein Jahr woanders lebt und dann wieder ein weiteres Jahr woanders, vielleicht sogar in einem anderen Land. Das könnte sich dann fünf Jahre hinziehen, bis man wieder Zuhause ist. Was tut man mit dem Umfeld hier? Man verliert es komplett. Man hat zwar überall Kontakte, aber wirklich nichts Festes. Eine Beziehung war unmöglich; ich hatte eine Beziehung, die auch weitergehen sollte und da habe ich dann gesagt, okay, ich muss gucken, dass ich das umswitche.
  • WIE BIST DU HIER IN DER STADT ESSEN GELANDET?
  • Unter anderem wegen der Familie und auch wegen meines damaligen Freundes. Ich bin hier geboren, bin dann aber für sieben Jahre nach Spanien gegangen und wuchs dort bei meiner Oma auf. Später ging es dann wieder nach Deutschland, um genau zu sein nach Hamburg zur Musicalausbildung und von dort dann wieder zurück nach Essen. Ich bin zwar noch viel unterwegs, aber komme immer wieder zurück zu diesem Standort und habe hier meine Leute. Das ist der Unterschied zum Musicaldarsteller.
  • WO WÜRDEST DU GERNE LEBEN?
  • Spanien. Das liegt aber nicht an der Flugstrecke, sondern an dem Land an sich. Das Wetter, die Leute, das Temperament – die ticken ganz anders als hier in Deutschland. Hier heißt es, wir leben um zu arbeiten und dort heißt es eben, wir arbeiten um zu leben.
  • WELCHE DEINER EIGENSCHAFTEN IST FÜR DICH DIE WICHTIGSTE?
  • einiges von meinen Eltern und den damaligen Personen unterscheide. Es ist so, ich weiß wie ich behandelt werden möchte und zwar fair, das schließt negativ und positiv ein. Denn so behandle ich auch die anderen. Das ist für mich eins der größten Wörter – Fairness! Wenn man auf die Beziehungsebene gehen würde: da verheimlicht man ja auch nichts oder sollte man wenig. Da ist es fair zu sagen, dass ich meinem Partner das nicht verheimlichen kann, wenn ich Interesse an anderen Menschen habe, egal ob sexuell oder beziehungstechnisch – da muss ich meinem Freund vorher sagen: so ist das. Ich kann das nicht einfach machen und verschweigen, das ist für mich keine Beziehung!
  • GIBT ES EINE PERSON, DIE DIR BESONDERS WICHTIG IST?
  • Ich verstehe mich mit meiner Familie, ja. Es gibt jetzt aber keine Person, die mir extrem besonders wichtig ist. Meine Oma in Spanien lebt nicht mehr. Mein Vater ist mir sehr wichtig, aber nicht besonders wichtig, wie es mir beispielsweise mein Ex-Freund war.
  • GAB ES SCHWERWIEGENDE HÜRDEN IN DEINEM LEBEN?
  • Ich kann mich an sehr viele erinnern, aber an keine extrem Besondere. Es sind halt Kleinigkeiten, wo ich zeigen muss, dass ich Durchhaltekraft habe, dass ich einfach auch sage, mein Leben ist mir wichtiger als das von anderen und ich mich in gewissen Punkten nicht mehr weiter so behandeln lasse und einen Schlussstrich ziehe.
  • WO SIEHST DU DICH IN DER ZUKUNFT?
  • Ich denke immer step by step und nie zu weit. Dementsprechend ist die nächste Hürde die Pilotenausbildung und dann schaue ich, wie sich das entwickelt und was für Möglichkeiten offen stehen. Aber Ziele sind definitiv aus Deutschland raus, aus verschiedenen Gründen, unter anderem dieses Wetter und die Lebenseinstellung, und auch wirklich zu heiraten. Ich möchte mal sesshaft werden, aber ich könnte jetzt nicht sagen, ob das in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren wäre – das kann auch nächstes Jahr passieren, ich bin da sehr spontan.
  • BIST DU MIT DEINEM LEBEN ZURZEIT ZUFRIEDEN?
  • Ja, weil alles in die richtige Richtung läuft. Es geht beruflich in die richtige Richtung, ich habe die Chance endlich bekommen. Ich konnte mit gewissen Sachen abschließen, andere Sachen stehen noch davor abgeschlossen zu werden. Es kommt. Demnach muss ich sagen, ich bin zufrieden. Wenn ich nicht zufrieden wäre, müsste ich die Richtung, die ich einschlage, auch wieder ändern.